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Luisenthal

vom Bergbau geprägt

aktualisiert am : 03. Juli 2012

 

Hier gibt es eine neue Seite anlässlich des fünfzigsten Jahrestags des Luisenthaler Grubenunglücks

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- Der 7. Februar 1962 -

 

 

 

Die Steinkohlengrube Luisenthal

Zeichnung: Fritz Ludwig Schmidt

 

 

Foto- und Textquellen u.a.:

http://www.voelklingen-im-wandel.de

http://www.voelklingen-im-wandel.de/stadtteile-luisenthal.php

http://www.saar-nostalgie.de

Saarbrücker Bergmannskalender 1985-87

WIKIPEDIA

diverse Beilagen der Konzernzeitschrift Saarberg

privat

Buch: Vom Königshof zur Hüttenstadt
Text: Hanspeter Buchleitner - Saarbrücken.
Bilder bzw.Reproduktionen:
Photo Hoffmann und Photo H. Paar, beide in Völklingen;
Wagner, Saarbrücken, und Robert Werner - Völklingen-Geislautern.
Druck u. Klischees: der Presse - Verlag - Saarbrücken.
Das Buch erschien im Selbstverlag der Stadtverwaltung Völklingen. Text-Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet.

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Der heutige Stadtteil Völklingens, das frühere Obervölklingen, verdankt seine Entstehung im wesentlichen dem Aufschwung des Bergbaues im 19.Jahrhundert.

Noch heute wird das Ortsbild entscheidend von der Grube Luisenthal geprägt. Der Ort zieht sich an der Saar entlang und geht fast unbemerkt in den Saarbrücker Stadtteil Altenkessel - Rockershausen über, eine Verbindung, die historisch gewachsen ist.

Wie in den meisten Grubenstandorten des Saarreviers wurde auch im Bereich von Luisenthal schon früh nach Kohlen gegraben. Belegt sind mehrere Gruben seit dem 18. und frühen 19. Jahrhundert.

Grube Luisenthal wurde 1897 als Tochtergrube von Grube Gerhard gegründet, wenig später bildete die Luisenthaler Anlage den Hauptschacht des eigenständigen Bergwerks Luisenthal und war Standort der preußischen Berginspektion II.

Das untertägige Feld der Grube Luisenthal wurde durch drei Sprünge in das Alsbachfeld, das Nord-, Süd- und Westfeld geteilt. Die tägliche Reinförderung betrug in der Blütezeit ca. 5.800 Tonnen hochwertiger Fettkohle, die zu Koks verarbeitet wurde. Die eine Hälfte der Kohle ging durch den Kokereistollen zur Kokerei Fürstenhausen, die andere Hälfte zur Kokerei Dillingen.

Die Bergleute gewannen pro Mann und Schicht 5.528 kg Kohlen im Schnitt. 87% der Materiallieferungen und Dienstleistungen vergab die Grube Luisenthal an saarländische Firmen. Die Stadt Völklingen erhielt ca. 400.000 € Grund- und Gewerbesteuer von der Grube Luisenthal.

Heute werden die Schächte nur noch zu Wartungsarbeiten etc. benutzt. Es fahren keine Kumpel mehr von Luisenthal ein.

Von den historischen Tagesanlagen der Luisenthaler Hauptschachtanlage sind noch vorhanden: das Inspektionsgebäude, errichtet ca. 1900, die Waschkaue und spätere Werkstatt, ca. 1905 gebaut, das Doppelmundloch des Veltheimstollens (1837) und des Albertstollens. Das Direktorenwohnhaus (1910/1920), die sogenannte Villa Stutz, wurde nach ihrem ersten Bewohner, dem gleichnamigen preußischen Bergrat, benannt.

 

 

 

 

 

 

Ein Rückblick in die Zeit

 

Bergbau an zu Tage tretenden Kohleflözen im Gebiet des heutigen Luisenthals ist erstmals für das Jahr 1731 belegt. 1818 fasste der Preußische Bergfiskus zwei bestehende Gruben zur Grube Gerhard zusammen. Um Kohlen zur damals noch unkanalisierten Saar fördern zu können, wurde 1837 der Veltheim-Stollen angehauen. Der 3705 Meter lange Stollen führte später zur Grube Viktoria in Püttlingen; das Mundloch liegt unweit der Grube Luisenthal. Der erste Schacht am heutigen Standort der Grube war der 1862 abgeteufte Albert-Schacht. Er lag unmittelbar an der 1858 eröffneten Eisenbahnstrecke von Saarbrücken nach Merzig, mit der sich die Absatzmöglichkeiten für Kohle verbesserten.

Ende des 19. Jahrhunderts waren die bislang abgebauten Flammkohlefelder nördlich der Saar erschöpft. Bohrungen in den Jahren 1897 und 1898 ergaben, dass ein 500 bis 600 Meter mächtiges Fettkohlengebirge auf beiden Seiten der Saar anstand. Zu dessen Erschließung wurde ab 1899 der Richardschacht I, ein Förderschacht am Standort des Albert-Schachtes, sowie der Delbrückschacht, ein Wetterschacht am linken Saarufer bei Klarenthal, abgeteuft. 1903 wurden Sohlen in 600 und 666 Meter Teufe aufgefahren. Bei Aus- und Vorrichtearbeiten kam es 1904 zu einem Kohlebrand, so dass die Grube für drei Monate unter Wasser gesetzt wurde. Ab 1910 wurde südlich der Saar mit dem Ostschacht bei Ottenhausen (später umbenannt in Calmeletschacht) ein weiterer Wetterschacht abgeteuft. Der 1912 angeschlagene Schacht Richard II sollte der Förderung von der Sohle in 830 Meter Teufe im Nordfeld der Grube dienen.

Im Oktober 1914 wurde nach einem weiteren Grubenbrand das gesamte Bergwerk unter Wasser gesetzt. Nach mehreren gescheiterten Versuchen konnte das Bergwerk unter französischer Verwaltung 1923 zum Teil gesümpft werden. Dabei blieb der Teil unterhalb der 600-Meter-Sohle unter Wasser, da es dort offenbar immer noch brannte. Infolge weiterer Grubenbrände und der schwierigen wirtschaftlichen Situation dauerte es bis 1935, bis eine reguläre Förderung aufgenommen werden konnte. Dabei wurde 1938 der Richardschacht II weiter abgeteuft. Während des Zweiten Weltkrieges war die Grube sowohl bei Kriegsanfang wie bei Kriegsende zwischen Dezember 1944 und Mai 1945 stillgelegt. Bei einem Grubenunglück am 16. Juli 1941 starben 31 Menschen.

1954 wurde eine Grubengasabsaugung installiert, da weiterhin Probleme mit Gasausbrüchen bestanden. Das gewonnene Grubengas wird dem Kraftwerk Fenne zugeführt. 1954 wurde mit dem Abteufen des Alsbachschachtes im Saarbrücker Stadtteil Burbach begonnen, nachdem Probebohrungen große Kohlevorkommen nachgewiesen hatten. 1957 entstand ein Förderstollen, durch den die neugebaute Kokerei Fürstenhausen mit Kohle beliefert wurde. 1966 übernahm die Grube Luisenthal Grubenfelder der stillgelegten Grube Viktoria in Püttlingen und das Feld Amelung der Grube Von der Heydt. Zwischen 1965 und 1967 wurde der 5,5 Kilometer lange Ludwigsstollen als Verbundstollen zur Grube Jägersfreude aufgefahren. In den 1970er Jahren bildete Luisenthal zusammen mit der Grube Camphausen ein Verbundbergwerk; in den 1990er Jahren wurde sie mit der Grube Warndt zum Bergwerk Warndt/Luisenthal zusammengelegt. Ein untertägiger Verbund wurde 1995 errichtet. Die Kohleförderung am Standort Luisenthal stellte man Ende 1994 ein, allerdings wurden die Schächte weiterhin zum Transport von Material und zur Seilfahrt verwendet. Mitte 2005 stellte das Bergwerk Warndt/Luisenthal endgültig die Steinkohlenförderung ein. 2006 wurde der Warndt-Schacht mit Beton verfüllt. Die Richardschächte in Luisenthal werden zurzeit noch offen gehalten, da dort Methangas abgesaugt wird.

In der Zeit ihres Bestehens wurden insgesamt rund 58 Millionen Tonnen Kohle gefördert. Im Jahr 1959 waren in Luisenthal etwa 3800 Bergleute beschäftigt. Die Belegschaft hat sich von 1958 bis 1994 fast halbiert, wohingegen sich die Untertageleistung (Kohleförderung pro Mannschicht) beinahe vervierfachte.

Am 7. Februar 1962 um 7.50 Uhr ereignete sich im Bergwerk Luisenthal das, nach dem Unglück in der Zeche Monopol Schacht Grimberg 3/4 1946 mit 405 Toten, bisher zweitschwerste Grubenunglück in der Geschichte Deutschlands. Durch eine Explosion im Alsbachfeld kamen 299 Bergleute zu Tode. Höchstwahrscheinlich ging sie von einem über- und unterbauten Querschlag aus, der nur schwach bewettert war und in dessen Firste sich Methangas angesammelt hatte. Beginnend als Grubengasabflammung, die im Bereich einer Streckeneinmündung eine Schlagwetterexplosion auslöste, kam es schließlich zu einer Reihe von Kohlenstaubexplosionen mit verheerender Wirkung. Die Zündursache blieb ungeklärt. Das Entzünden einer Zigarette (es wurde Rauchzeug gefunden) oder die Glühwendel einer beschädigten Kopfleuchte kommen am ehesten in Betracht. Zu diesem Zeitpunkt waren 664 Arbeiter unter Tage, 433 von ihnen im Explosionsbereich. Nur 61 blieben unverletzt. An das Unglück erinnert heute ein Denkmal mit einer Statue der heiligen Barbara.

 

Quelle:
WIKIPEDIA

 

1731

Bergleute beginnen am Ausgehenden der Flammkohlenflöze nach Kohle zu graben.

 

 

1742

Gründung der Gruben Großwald und Bauern-
wald - später "Grube Gerhard".

 

 

1817 / 18

Bau des "Friederiken-Schienenwegs" im Frommersbachtal. Er verlief von den Gruben Bauernwald und Großwald (1821 zur Grube Gerhart zusammengelegt) zur Kohleverladestelle Luisenthal an der Saar. Auf diesem Schienenweg sollte die 4. deutsche Dampflokomotive laufen, der sogenannte "Geislauterner Dampfwagen", wenn es denn gelungen wäre, den in Berlin hergestellten und in Geislautern nach dem Transport wieder mühselig zusammengebauten Dampfwagen wieder in Bewegung zu setzen ...

 

 

 

 

Als das Experiment mit dem Dampfwagen gescheitert war, setzte man ab 1827 Pferde ein. Erst 1861 wurden die Pferdewagen von kleinen Dampflokomotiven abgelöst.

 

 

 

1822

Die Bergverwaltung richtete in Obervölklingen eine besondere Industrieschule ein, in der die schulentlassenen Töchter der Bergleute zu "tüchtigen" Hausfrauen herangebildet werden sollen.

 

 

1833

In "Obervölklingen" standen nur 3 Wohnhäuser: Frommersbacher Mühle, Obersteigers- und Gansterhaus.

 

 

1836

führte eine amtliche Statistik 6 Wohnhäuser auf.

 

 

1837

Der Veltheim-Stollen wurde zur tieferen Aufschließung der Grube Gerhard angehauen. Damit begann eine intensive bergbauliche Aktivität im Osten Völklingens, die auch dazu führte, dass sich immer mehr Bergleute in Obervölklingen ansiedelten. Schon nach wenigen Jahrzehnten ging in diesem 3,8 km langen Grubenstollen der größte Teil der Püttlinger Kohleförderung nach der Saarhalde.

 

Die Mundlöcher von Veltheim- und Albertstollen

 

 

1857

Die Firma A. Wagner errichtete an der Straße Völklingen - Saarbrücken nahe des heutigen Bahnhofs Luisenthal eine Glasfabrik. Schon um 1825 existierte am "Lumpenberg", am Fuße des heutigen "Altenkessel", eine Glashütte, die aber 1847 stillgelegt wurde und in den Besitz von Wagner überging. Die Glasfabrik produzierte vor allem Flaschenglas. 1872 stellte das Werk nach einem vorangegangenen Streik seinen Betrieb ein.

 

 

1860

Mit dem Anhauen des Wetterschachts "Rothstai" an der Pottaschdelle begann für den Heidstock das Zeitalter des Bergbaues.

 

 

1862

Auf der heutigen Anlage Luisenthal wird der Förderschacht Albert der Flammkohlengrube Gerhard-Süd angehauen.

 

 

1867

Der "Verein chemischer Fabriken in Mannheim" gründete in Obervölklingen ein Werk zur Herstellung von Sulfat. Nach dem Ersten Weltkrieg und nach der Eingliederung des Saargebiets ins Französische Zoll- und Wirtschaftssystem, musste die Fabrik 1928 den Betrieb einstellen: Der Geschäftsleitung wurde eine einseitige Haltung zugunsten Deutschlands vorgeworfen.

 

 

1879

Obervölklingen hatte zwei katholische Schulklassen mit 102 Kindern und eine evangelische mit 62 Kindern.

 

 

1884

Bau der Seilbahn nach Fenne

 

 

 

um 1896

 

Luisenthaler Bergleute um 1886

 

 

1897 - 1898

Die Geschichte der Fettkohlengrube Luisenthal begann mit zwei Tiefbohrungen. Am 13. Februar 1899 begann das Abteufen des ersten Förderschachtes, auch "Fettkohlenschacht" und ab 1904 nach dem Bergrat Richart Althans "Richartschacht" genannt. Muttergrube war die Flammkohlengrube "Gerhard".

 

 

 

Albert- (links) und Richardschacht um 1900

 

 

1899

Baubeginn moderner Betriebsanlagen zum Abbau der Fettkohlenflöze im Raum Obervölklingen - die Geburtsstunde der heutigen Grube Luisenthal.

Der erste Fettkohlenschacht war Richard 1 in der Nähe des Bahnhofes. Der Schacht Richard 1 wurde abgeteuft und später von der französischen Grubenverwaltung in Davy-Schacht 1 umbenannt.

Davy, der englische Bergingenieur erfand die nach ihm benannte Sicherheitslampe, die die Bergleute besser vor schlagenden Wettern warnte.

Auch der Klarenthaler Schacht wurde am 1. April 1899 angehauen.

 

 

 

Blick von der Bergehalde auf die Anlagen des Albert- und Richardschachtes
der Grube Luisenthal im Jahr 1903

 

Josepha-Schacht Anlagen um 1900

 

 

 

1901

Am 25. September besuchte der chinesische Prinz Tschun, ein Bruder des damaligen chinesischen Kaisers die Grube Gerhard in Obervölklingen.

 

 

 

Foto: Zentrales Lichtbildarchiv Saarberg

 

Bild: Foto Hoffmann/Foto Paar - Völklingen

 

Luisenthaler Bergleute um 1900

 

 

 

1905

Neben dem ersten Wetterschacht teufte man ab 1. April 1905 einen zweiten Frischwetterschacht ab. Anläßlich des Besuches des preußischen Ministers für Handel und Gewerbe, Dr. Delbrück, im Jahre 1907 erhielten die "Klarenthalschächte 1 und 2" die neuen Namen "Delbrückschächte 1 und 2". Von 1920 bis 1935 wurden sie Beaunierschächte genannt. Ab 17. Mai 1910 teufte man den Ostschacht ab, welcher ab 1920 "Calmeletschacht", dann "Klarenthalschacht" genannt wurde. Er ist heute verfüllt.

 

 

 

 

 

 

1906

Beginn der Förderung aus der Fettkohlengrube Luisenthal.

 

 

1909

Beginn der Stromlieferung der Saargrubenkraftwerken.

Das erste mit Kohle befeuerte Kraftwerk Saarbergs wurde am Standort Luisenthal 1909 fertiggestellt. Es lag neben der Kohleverladestelle an der Saar. Diese war über einen Stollen mit den Gruben Luisenthal und Püttlingen verbunden. Dadurch war die Brennstoffbelieferung des Kraftwerks sichergestellt. Die Leistung dieses Kraftwerks wurde in mehreren Stufen bis auf 58 Megawatt im Jahr 1937 erweitert. Die Leistung setzte sich aus einer Vielzahl kleiner Maschinen von 3 Megawatt über 7,5 bis zu 12 Megawatt zusammen. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren Erweiterungen und Modernisierungen aus Platzgründen nicht mehr möglich, daher wurde die Anlage 1959 stillgelegt.

 

 

 

Foto: Zentrales Lichtbildarchiv Saarberg

 

Foto: Zentrales Lichtbildarchiv Saarberg

 

 

 

1910

Bau der Saarbrücke nach Klarenthal.

 

 

Blick zum Bahnhof - 1910

Bahnhof um 1912

Bahnhof 2006

 

 

1914

Wegen eines Brandes wird die Grube unter Wasser gesetzt und bis 1924 stillgelegt

 

 

 

Luisenthaler Bergleute um 1917

 

 

 

1925

Sümpfen und Wiederinbetriebnahme der Grube.

 

 

 

 

Josepha-Schacht Anlagen um 1930

 

 

 

1927

Einweihung der katholischen "Christ-König-Kirche" am 30. Oktober

 

 

 

Kath. Pfarrkirche "Christ König" 2006

 

 

 

1938-1942

Abteufen Richardschacht II.

 

 

1941

Am 16. Juli 1941 ereignete sich auf der zweiten Sohle im Westfeld der Grube Luisenthal eine Schlagwetterexplosion, bei der 31 Bergleute den Tod fanden. 23 weitere wurden verletzt. Morgens am 16. Juli 1941 war bereits im betroffenen Flöz Brandgeruch wahrgenommen worden. Daraufhin wurde das gesamte Westfeld bis auf eine Notbelegschaft geräumt. Man begann mit der Schließung von vorbereiteten Mauerdämmen, um vor einer Zunahme des Brandes gewappnet zu sein. Gleichzeitig begannen die Grubenwehren mit der Bekämpfung des Brandherdes. Es bestand offenbar Zuversicht, dass die Situation unter Kontrolle zu bringen sei. Doch dann ereignete sich gegen 23.40 Uhr eine verheerende Schlagwetterexplosion. Danach konnten sogar 24 Opfer nicht mehr geborgen werden. Nachdem sich die Situation immer mehr verschärfte, versiegelt man zwangsläufig das Brandfeld mit einem Abschlussdamm.

 

1944

Notbelegung der Grube wegen Kriegseinwirkungen bis Mai 1945.

 

 

1951

Erster Streb mit Panzerförderer und Stempelfreier Abbaufront.

Der Ortsteil, bis jetzt Obervölklingen benannt, bekam endgültig den offiziellen Namen "Luisenthal".

 

 

1952

1952 Richardschacht II erhält ein neues Schachtgerüst und eine neue elektrische, vollautomatische gesteuerte Fördermaschine, die 1953 den Förderbetrieb aufnimmt.

 

 

 

 

 

Grube Luisenthal 1951

im Vordergrund das alte Schachtgerüst von Richard 1 ---- im Hintergrund das neue Schachtgerüst von Richard 2

 

 

 

1954

Der 31.März 1954 war der Teufbeginn zum "Alsbachschacht".

 

 

1957/58

1957 Auffahrung des Förderbandstollens zur Kokerei Fürstenhausen.

1958 Einführung des Spülversatzes im Aisbachfeld auf der 2. und 4. Sohle.

 

 

1960

Die neue Saar-Brücke Luisenthal - Klarenthal wurde für den Verkehr freigegeben, nach dem die alte Brücke 1944 beim Anrücken der Amerikaner gesprengt worden war.

 

 

1961

Luisenthal zählte 3116 Einwohner.

 

 

1962

 

Die Grube Luisenthal wurde von der schwersten Katastrophe in der Geschichte des Saarbergbaues heimgesucht, bei der 299 Bergleute den Tod fanden.

Am 7. Februar ereignete sich im Alsbachfeld eine Schlagwetterexplosion, nachdem ein Methangasloch angebohrt wurde. Wenn man auf solche Gaslöcher stößt, braucht es nur noch einen kleinen Funken bis zur Explosion des gesamten Stollens. Die Schlagwetterexplosion wandelte sich kurz danach in eine Kohlenstaubexplosion um.

In allen Strecken sind Gesteinsstaubsperren angebracht. Es sind circa 1 m lange Kasten, die an der Decke in etwa 100 m Abstand befestigt sind. Sie geben Gesteinspartikel in die Luft ab, um die Druckwelle zu vermindern. Wenn jedoch Kohlenstaub-Partikel mit dem damals aufgetretenen Methangas in Verbindung kommen, verwandelt sich die Schlagwetterexplosion in eine Kohlenstaubexplosion. Heute sind die Gesteinsstaubsperren durch Wassersperren ersetzt worden.

Zur Zeit des Unglücks um 7:50 Uhr sind 433 Arbeiter unter Tage beschäftigt. Um acht Uhr wird die Hauptrettungsstelle in Friedrichsthal benachrichtigt, deren Rettungsmannschaft um 8:20 Uhr vor Ort im Einsatz ist. Insgesamt sind dreizehn Grubenwehren aus Süddeutschland rund um die Uhr im Einsatz.

In den ersten Tagen werden 286 Tote geborgen. 65 Bergleute werden von der Grubenwehr gerettet, von denen 12 im Krankenhaus ihren Verletzungen (Verbrennungen und Rauchvergiftungen) erliegen. 33 Personen retten sich selbst. Der letzte Tote wird am 20.2. geborgen, so dass sich die Zahl der Toten auf 299 erhöht. Dieses Ereignis veranlasst viele Grubenarbeiter dazu, ihren Beruf aufzugeben.

Die Abbaustelle unter dem Alsbachfeld wird geschlossen und Saarberg überlegt, ob der Abbau unter dieser Stelle weitergeführt werden soll. Bis zum heutigen Zeitpunkt weiß niemand, wo die Explosion genau entstanden ist und der Abbau ist für immer eingestellt.

Die gesamte Region ist in Angst und Trauer versetzt.

Der 7. Februar 1962

 

 

 

 

Grube Luisenthal 1962

 

 

 

Diese Seite ist den Toten von Luisenthal gewidmet

http://www.dasunglueckvonluisenthal.de.tl/Home.htm

 

 

 

Unter diesem Link ist die Story der Katastrophe nachzulesen

Hier geht's zu SR-Online.de

http://www.sr-online.de/landleute/1050/23344.html

 

 

 

oder hier auf unseren Seiten:

Der 7. Februar 1962

DAS UNGLÜCK

 

 

 

Grube Luisenthal

Grube Luisenthal mit den Schächten Richard 1 und 2,
der Verladung sowie den Kohleaufbereitungs- und Bergebrechanlagen

 

 

 

1964/65/66

Am 11. Februar wird der Ludwigstollen als Verbindung der Gruben Luisenthal und Camphausen angehauen.

Es wird ein Kohletransportband installiert, mit dem die Jägersfreuder Förderung nach Luisenthal geholt wird.

( Cable Belt )

 

 

1966/67

Weiterteufen, von Richardschacht I bis zur 7. Sohle (650 Meter NN).

 

 

1974

Bei der Gebiets- und Verwaltungsreform wurden Pläne laut, Luisenthal der Landeshauptstadt Saarbrücken zuzuschlagen. Eine Befragung der Bevölkerung ergab mit 98,6% jedoch eine überwältigende Mehrheit für den Verbleib bei Völklingen.

 

 

1990

Luisenthal zählte 2295 Einwohner, davon 1375 Katholiken, 526 Protestanten und 392 Anhänger verschiedener Bekenntnisse - bei einem Ausländeranteil von 415 Mitbürgern.

 

 

1997

Die alte Saarschleuse wurde abgerissen und im Zuge des Saarausbaus durch eine neue Schleuse einige hundert Meter flussaufwärts ersetzt.

 

1999

100 Jahre Grube Luisenthal

Lesen Sie hier einen Artikel der Saarbrücker Zeitung vom 23. Februar 1999

ARTIKEL - bitte klicken

 

 

 

 

Links zu Seiten über Bergbau

 

http://hschmadel.de/

http://www.saargruben.de/neu/sgde

http://www.saarlandbilder.net/orte/voelklingen/index.html

http://www.saarlandbilder.net/orte/voelklingen/luisenthal/grube_luisenthal.htm

http://www.saarlandbilder.net/gruben.htm

 

 

Diese Seite ist den Opfern des Unglücks von Luisenthal gewidmet
http://www.dasunglueckvonluisenthal.de.tl/Home.htm

Gute Arbeit von Rainer Freyer mit Texten von Stefan Haas, Weiskirchen, eigenen Texten und vielen Zeichnungen des saarländischen Malers
Fritz Ludwig Schmidt.
http://www.saar-nostalgie.de/Saargruben.htm

 

Gut gemachte private Homepage von Jens Söder
www.bergbau-online.de

 

Gleichfalls hervorragende Seite von Delf Slotta
www.delfslotta.de

 

 

Umfassende Übersichtsseite
www.saarbergbau.de

 

von Kai A. Scharwacht
www.scharwacht.de

 

Besucherbergwerke im Saarland
besucherbergwerke-saarland.de

 

RAG Saarberg AG
www.rag-saarberg.de

 

 

überregional - international:

 

Webseiten von Alain Meier aus Frankreich - alain.meier@sfr.fr
http://bergbau-saar-dsk.blog4ever.com/blog/index-113015.html
http://rosslamusee.blog4ever.com/blog/index-95982.html

 

Les puits miniers du bassin houiller lorrain
lorraine.charbon.free.fr

 

Deutsche Steinkohle AG (DSK)
www.deutsche-steinkohle.de

 

Zeche in Lünen, Westfalen
www.minister-achenbach.de

 

 

aktualisiert am: 03. Juli 2012

- wird fortgesetzt -